SCHWEIGEMARSCH 2020

der Künstler*innen | der Kulturschaffenden | der Supportarbeiter*innen | aller Sparten und Gewerke

SCHWEIGEMARSCH 2020

der Künstler*innen | der Kulturschaffenden | der Supportarbeiter*innen | aller Sparten und Gewerke

Statement

Liebe Kunst- und Kulturschaffende,

Liebe Unterstützer*innen, Berufsverwandte und alle von der Krise Betroffene,

der SCHWEIGEMARSCH 2020 als Demonstration und Aktion, um unsere gemeinsamen Anliegen in den öffentlichen Raum zu tragen, war ein Erfolg. Viele Medien haben über unsere Aktion berichtet, Themen und Forderungen, die gemeinsam von Vielen erarbeitet wurden, konnten an die Politik vermittelt werden.

Jetzt gilt es, gemeinsam mit den Interessengemeinschaften, Verbänden und Gewerkschaften die angekündigten interministeriellen Verhandlungsgruppen einzufordern, unsere Forderungen auszuhandeln und schlussendlich dafür zu sorgen, dass sich sicht- und spürbare Verbesserungen für den Kunst- und Kulturbereich herbeiführen lassen. Unser Horizont endet dabei klarerweise nicht vor der eigenen Gartentüre, alle müssen gesellschaftlich gut leben können. Es braucht ein „Gutes Leben für Alle“! Covid_19 hat gezeigt, dass es neben unserem Bereich auch an vielen anderen Ecken gesellschaftlich „brennt“. Das war vielfach schon vorher klar, ist nun aber in einer Deutlichkeit klar für alle, sodass keine Person davor mehr die Augen verschließen sollte. Nur gemeinsam für und mit vielen lässt sich positive gesellschaftliche Veränderung erwirken.

SCHWEIGEMARSCH 2020 hat seinen Teil dazu beigetragen, und so wie wir uns zusammengefunden haben, spontan, temporär und zielgerichtet, lösen wir uns als punktuelle Vernetzung wieder auf. Wir führen gemeinsam die Gespräche mit der Politik weiter und werden in unterschiedlichen Konstellationen auch in Zukunft weiterhin aktiv sein. Einzelne Folgeprojekte stehen gerade im Ideenstatus und auch Aktionen und Organisierung, die auf das gemeinsam Erarbeitete aufbauen, entstehen, und wir werden auch künftig darauf verweisen.

Klar ist: bleibt und werdet aktiv! Teilt eure Ideen, Aktionen, Demonstrationen und Anliegen sowie Probleme gern auch weiterhin in der Gruppe, sie ist für Austausch zu den Forderungen rund um SCHWEIGEMARSCH 2020 da. Beteiligt euch bei den bestehenden Interessengemeinschaften und Gewerkschaften. Sie haben unsere Anliegen lautstark unterstützt und bieten Struktur und Möglichkeit, sich gemeinsam mit anderen solidarisch zu organisieren!

Ein wichtiger Aspekt, auf den wir noch verweisen wollen, ist das gemeinsame Kommunizieren und Vernetzen. Mehr noch als die mediale Berichterstattung finden wir, dass die gemeinsame Kommunikation und der Austausch in den Szene(n) und darüber hinaus wichtig ist. Und genau das ist passiert – viele von euch haben sich im Rahmen des Schweigemarsches positioniert, Position bezogen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, für ein Mehr an finanzieller und sozialer Anerkennung von Kunst und Kultur. Das soll und muss weiter diskutiert werden, daran muss weiter gearbeitet werden. Diesbezüglich wird es nie reichen, wenn Wenige das tun. Alle von uns, jede einzelne Person soll und muss dies tun. Im Freundeskreis, in der Familie, in der Arbeit, im Kontext unserer künstlerischen Arbeit. Teil von Veränderung ist, dass Themen so präsent sind, dass es kein „vorbei daran“ mehr gibt. Unsere Anliegen und Forderungen sollen Thema sein. Das passiert dann, wenn wir dies gemeinsam zum Thema machen.

Apropos Forderungen: auf der Demo und in den Tagen danach haben wir Unterstützungserklärungen für die Forderungen von SCHWEIGEMARSCH 2020 gesammelt. Knapp 600 Personen haben die Listen unterschrieben. Eigentlich genug, um die parlamentarische Bürger_inneninitiative einzureichen, und dass damit zumindest im nächsten Ausschuss im September unsere Forderungen behandelt werden. Jedoch haben manche von uns ihr Geburtsdatum nicht vollständig eingetragen, bei Straße und Gasse die Hausnummer nicht ergänzt oder sonst wie die Listen nicht vollständig ausgefüllt. Das führt in Summe dazu, dass es, knapp aber doch, doch nicht 500 gültige Unterschriften sind, die gesetzt wurden. Und hier kommt ihr ins Spiel! Es gibt nun bis zum 11. August für euch alle noch Zeit, die Anliegen zu unterstützen. Bitte druckt euch die Vorlage (siehe Anhang) aus. Legt die Liste bei euren Veranstaltungen aus, redet beim Treffen mit Freund_innen darüber. Macht Kunst und Kultur sowie die aktuellen Problemstellungen zum Thema!

Dabei könnt ihr gemeinsam den Diskurs befördern. Stellt Fragen wie:
Wie soll Kunst und Kultur in Zukunft aussehen?
Welche konkreten Unterstützungsmaßnahmen braucht es vonseiten der Politik, was fehlt noch?
Wie soll ein neues Urheberrecht aussehen?
Was ist die gesellschaftliche Rolle von Kunst und Kultur?
Wie können wir als Kunst und Kulturschaffende uns so organisieren, dass unsere Anliegen weniger leicht zur Seite gewischt werden können?
Wie können wir unsere Fähigkeiten, unser Wissen und unsere Netzwerke dafür nutzen, dass ein gutes Leben für Alle möglich wird?

Sammelt so viel wie möglich Unterschriften und sendet diese spätestens am 07.08. postalisch an:
Augasse 2-6, 1090 Wien ÖH Akbild z.H.: _willi Hejda
oder bringt sie bis zum 10.08.2020 zu den Öffnungszeiten der ÖH.Akbild vorbei (siehe https://www.oehakbild.info/ )
Hier sind die Vorlagen zum ausdrucken:
Unterschriftenliste: http://www.oehakbild.info/wp-content/uploads/Formblatt_Buergerinitiative_sign.pdf
Forderungen: https://www.oehakbild.info/wp-content/uploads/Forderungen_petition.pdf

Wir danken für das gemeinsame Wirken, und sehen uns auf der Straße, bei Veranstaltungen und bei der nächsten Aktion!